Glossar

0-9
„Fidschis“
Abwertende Bezeichnung für ehemalige Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam in der DDR.
A
ABM
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Bis 2012 gab es diese zeitlich befristeten, staatlich geförderten Tätigkeiten. In der Regel waren es Jobs, die nur eine niedrige oder gar keine Qualifikation voraussetzten.
Anarchie, anarchisch
Zustand oder Gesellschaft ohne Herrschaft, Gesetze oder andere Regeln, die von Menschen über Menschen festgelegt wurden. Anarchie ist daher mit der Ablehnung von Autorität verbunden.
Antifaschismus
Spezifisch: DDR-Antifaschismus. Gründungsmythos der DDR und zen- trale Legitimationsstütze der ost- deutschen Kommunisten, die sich als einzige politische Kraft sahen, die bereits vor 1933 die Gefahren des Faschismus erkannt habe. In ihrem sozialistischen Weltbild verstand die SED den Faschismus als die extremste Form des Ka- pitalismus. Der Faschismus sei demnach hauptsächlich auf den Kampf gegen den erstarkenden Kommunismus ausgerichtet ge- wesen. Durch die Befreiung vom Nationalsozialismus sahen sich die ostdeutschen Kommunisten in ihrem antifaschistischen Kampf bestätigt. Sie leiteten aus dieser Widerstandstradition und der ho- hen Zahl ihrer Opfer ihren Führungs- anspruch in der Sowjetischen Be- satzungszone (1945 – 1949) bzw. in der DDR (ab 1949) ab. Unter ihrer Führung sei der Faschismus dann auf dem Boden der DDR „ausgerottet“ worden. Im Kapita- lismus der Bundesrepublik hinge- gen wären weiterhin faschistische Kräfte an der Macht.
Asoziale, sogenannte
Im offiziellen DDR-Sprachgebrauch Bezeichnung für Menschen, die sich aus persönlichen, gesundheitlichen oder weltanschaulichen Gründen den staatlichen Vorstellungen z. B. von Disziplin, Arbeitsmoral und Familienbild entzogen. Verstöße gegen die sozialistische Arbeitsmoral konnten nach § 249 des Strafgesetzbuches der DDR geahndet werden.
Asyl
Zufluchtsort, Unterkunft oder Aufenthaltsrecht für Menschen, die verfolgt werden, sich in Not oder in Lebensgefahr befinden. Oft verbunden mit Flucht und Migration im eigenen oder in ein anderes Land.
Ausreiseantrag
Auch: Antrag auf ständige Ausreise aus der DDR. Nach den Gesetzen der DDR und den Schließungen an der innerdeutschen Grenze 1952 sowie dem Mauerbau 1961 konnten DDR-Bürger:innen nur mit staatlicher Genehmigung dauerhaft ins westliche Ausland ausreisen. Ab Mitte der 1970er-Jahre beriefen sich Ausreiseantragsteller:innen vor allem auf das Recht auf Freizügigkeit und argumentierten mit der UNO-Erklärung über die Allgemeinen Menschenrechte (1948) und der KSZE-Schlussakte von Helsinki (1975). Der Staat reagierte darauf mit harten Maßnahmen wie dem Entzug des Arbeitsplatzes oder der Kriminalisierung als “Asoziale” oder “Staatsfeinde”. Von besonderer Härte waren die Überwachung der Antragsteller:innen durch die Staatssicherheit sowie Geld- oder Haftstrafen.
Autonomie, autonom
Zustand der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Souveränität, Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit.
B
BRAVO
Jugendzeitschrift mit dem Schwer- punkt auf Themen für Jugendliche, vor allem aktuelle Informationen über Stars aus Musik und Film. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Beziehungs- und Sexualberatung durch Expert:innen.
Ben-Gurion, David
Geboren 1886, gestorben 1973. Gründungsfigur, erster Premierminister und Verteidigungsminister des Staates Israel.
Bezirk
Verwaltungsgebiete in der DDR. Nach Auflösung der Länder in der DDR 1952 wurde die DDR in 14 Verwaltungsgebiete (= Bezirke) eingeteilt. In der zentralistisch von oben nach unten aufgebauten Organisationsstruktur der DDR standen die Bezirke unter dem Staat und über den Kreisen. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurden sie aufgelöst.
Biermann-Ausbürgerung
Gemeint ist der DDR-Liedermacher Wolf Biermann, der 1976 nach ei- nem Konzert in Köln nicht mehr in die DDR zurückreisen durfte. Er galt der SED-Führung bereits seit über einem Jahrzehnt als politischer Gegner. Nach seiner Ausbürgerung folgte eine Protestwelle von pro- minenten und nichtprominenten DDR-Bürger:innen, mit der SED und Stasi nicht gerechnet hatten.
Bomberjacke
Jacke mit Blousonschnitt. Die Jacke, die ursprünglich zur Aus- rüstung von Kampfflugzeugpiloten gehörte, ist später zu einem beliebten Kleidungsstück in verschie- denen jugendlichen Subkulturen geworden. In den 1990er-Jahren galt sie in Deutschland vor allem unter Skinheads als ein Statussymbol, das Wehrhaftigkeit und Gewaltbereitschaft zum Ausdruck bringen sollte.
Bukarest
Hauptstadt von Rumänien. Bis 1989 Mitglied im damaligen kommunistischen Bündnisblock.
Böhse Onkelz
Deutsche Rockband seit 1980. In den 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre deuteten Kritiker:innen Teile ihrer Songtexte als rassistisch, antisemitisch und gewaltverherrlichend. Seither ist ihre politische Positionierung umstritten.
Bürgerrechtsbewegung
Begriff für die Vielzahl der Initiativen und Gruppen, die sich Ende der 1980er-Jahre in der DDR aus politischen und/oder religiösen Gründen gegen die SED-Diktatur wendeten und aktiv engagierten.
C
Checkpoint Charlie
Grenzübergang an der Berliner Mauer in der Friedrichstraße in Berlin ab 1961. Als dritter Grenzübergang zwischen der DDR und der BRD bzw. Ost- und Westberlin, der von den Alliierten eingerichtet wurde, erhielt er seinen Namen aus dem NATO-Buchstabieralphabet: „Charlie“. Von 1961 bis 1989 durften den Grenzübergang nur alliierte Militärangehörige und Diplomat:innen, DDR-Funktionär:innen sowie Ausländer:innen passieren.
D
DDR
Deutsche Demokratische Republik. Die DDR wurde am 7. Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. Mit der DDR und der BRD gab es fortan zwei deutsche Staaten. Die DDR war ein sozialistischer Staat, in dem die politische Macht allein bei einer Partei, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED), lag. Nach dem Machtverlust der SED ab dem Herbst 1989 und der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 endete die DDR. Ihr Staatsgebiet kam in Form der heutigen Bundesländer Mecklenburg-Vor- pommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie dem Ostteil Berlins zum Staatsgebiet der Bundesrepublik dazu.
DT 64
DT 64 war das erste Radioprogramm des DDR-Rundfunks, das sich gezielt an „die Jugend“ richtete. In seinem Programm spielte DT 64 von Beginn an auch Musik aus den internationalen Charts und bot Sendungen zu verschiedenen Musikrichtungen wie Beatmusic, Hard Rock, Heavy Metal, Alternative und zuletzt Electro, Techno und House an. 1964 gegründet, 1993 wurde der Sender eingestellt. Nachfolger ist MDR Sputnik. Viele Moderator:innen und Sendungen wechselten auch zu Radio Fritz.
Datsche
Garten- oder Wochenendhaus mit dazugehörigem Gartengrundstück. Das Wort kommt aus dem Russischen, wird aber längst auch im Deutschen gebraucht.
Demokratischer Aufbruch
Kurz: DA. Eine im Herbst 1989 entstandene Bewegung, die sich für eine Reformierung und Demokratisierung der DDR einsetzte. Der DA trat im März 1990 in einem Wahlbündnis u. a. mit der CDU zur Volkskammerwahl an. Das Wahlbündnis gewann die Wahl.
Deprivation
Hier: soziale Deprivation. Damit kann jede Form von sozialer Ausgrenzung gemeint sein, bspw. durch Armut oder die Zugehörigkeit zu einer sozialen Randgruppe.
Dichotomie
Aus dem Griechischen: Zweiteilung. Eine Dichotomie ist die Aufteilung einer Struktur, eines Systems oder eines Sachverhaltes in zwei Teile. Dabei haben die beiden Teile aber keine Schnittmenge miteinander.
Diktatur
In einer Diktatur herrscht eine Person oder eine kleine Gruppe bspw. eine Partei allein. Diese Herrschaft ist nicht durch andere Kräfte begrenzt, d. h., es gibt keine Gewaltenteilung sowie keine freien Wahlen, die zu einer Veränderung der Machtverhältnisse führen könnten. Wichtigstes Mittel zur Durchsetzung der Alleinherrschaft ist Gewalt, meist ausgeführt durch Polizei, Geheimpolizei und Militär. Fehlende Gefolgschaft oder gar Kritik, Opposition oder Widerstand werden verfolgt und bestraft. Die Gesetze bieten den Menschen, die unter der Diktatur leben, keinen Schutz vor der staatlichen Gewalt.
E
EOS
Erweiterte Oberschule. Die EOS war die einzige staatlich anerkannte Schulform in der DDR, die zum Abitur führte. Sie entspricht dem heutigen Gymnasium. Bis zur zehnten Klasse gingen die Schüler:innen in der DDR auf die Allgemeinbildende Polytechnische Oberschule (POS), die mit der heutigen Grund- und Realschule vergleichbar ist. Nach der achten Klasse (ab 1984 nach der zehnten Klasse) durften im Durchschnitt drei Schüler:innen pro Klasse an die EOS gehen, um das Abitur abzulegen. Der Staat beschränkte die Zugangsmöglichkeiten: Entscheidend waren nicht nur die Leistungen, sondern auch die soziale Herkunft, die politische Überzeugung der Schüler:innen und ihrer Eltern sowie der spätere Studien- wunsch. Ausgeschlossen wurden meist überzeugte Christ:innen, Pazifist:innen und Kinder, deren Eltern als unangepasst aufgefallen waren, einen Ausreiseantrag ausder DDR gestellt haben oder der politischen Opposition angehörte
Einparteiensystem
Genauer:Einparteisystem.Bezeich- nung für ein politisches System, in dem die alleinige Herrschaft einer Partei gesetzlich festgeschrieben ist. Die Einheitspartei vertritt in der Regel eine bestimmte Ideologie. Um die alleinige Regierungsgewalt langfristig zu sichern, sind keine Oppositionsparteien zugelassen. Die Einheitspartei verfügt zudem über Mittel der Gewalt, ihre Herrschaft zu sichern.
F
FDJ
Freie Deutsche Jugend. Einzige staatlich anerkannte Jugendorganisation der DDR. Wer bspw. aus persönlicher Überzeugung oder religiösen Gründen nicht eintrat, musste damit rechnen, nicht zur Oberschule oder zum Studium zugelassen zu werden. Mitte der 1980er-Jahre waren rund 80 Prozent der Jugendlichen ab 14 Jahren Mitglied in der FDJ. Sie war eine Massenorganisation in der DDR.
FDJ
Freie Deutsche Jugend. Einzige staatlich anerkannte Jugendorganisation der DDR. Wer bspw. aus persönlicher Überzeugung oder religiösen Gründen nicht eintrat, musste damit rechnen, nicht zur Oberschule oder zum Studium zugelassen zu werden. Mitte der 1980er-Jahre waren rund 80 Prozent der Jugendlichen ab 14 Jahren Mitglied in der FDJ. Sie war eine Massenorganisation in der DDR.
FU Berlin, Freie Universität
Die FU Berlin wurde 1948 als Hochschule gegründet. Ihr zentraler Campus liegt im Stadtteil Dahlem, der damals zum Amerikanischen Sektor gehörte. Mit der deutschen Teilung 1949 war sie die Hochschule in Westberlin.
Faschist, Faschismus
Zunächst Eigenbezeichnung für eine rechtsextreme politische Bewegung in Italien in den 1920er- bis 1940er-Jahren. Später wurden darunter nationalistische und antiliberale Regime verstanden, die nach dem Ersten Weltkrieg in ganz Europa entstanden waren. Auch der Nationalsozialismus in Deutschland bis 1945 war ein faschistisches System, das aber in seiner rassistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik gravierend weiter ging. In der DDR wurde Faschismus als Synonym für den Nationalsozialismus gebraucht. Dabei wurde der Faschismus aber vor allem nach sozioökonomischen Kriterien beurteilt. Der rassistische Charakter des Nationalsozialismus wurde nicht berücksichtigt.
Ferienlager
Form der organisierten Ferienbetreuung für Schüler:innen in der DDR. Die Kinder und Jugendlichen fuhren in Unterkünfte von Betrieben, Einrichtungen, Genossenschaften und staatlichen Organisationen in der DDR oder im sozialistischen Ausland für einen mehrwöchigen Erholungsaufenthalt. Die meisten Kinder fuhren in ein Ferienlager des Betriebes von Mutter oder Vater – manche gleich zweimal pro Jahr.
Freie Wahlen
Hier: Die letzte Wahl zur Volkskammer der DDR am 18. März 1990. Es war die erste und gleichzeitig letzte freie und geheime Wahl zum Parlament der DDR. 23 Parteien oder Wahlbündnisse traten an. Das Wahlergebnis war vor allem ein Votum für die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.
Freizügigkeit
Hier im Zusammenhang mit Reisefreiheit: frei in der Wahl des Wohnortes oder Urlaubslandes bspw. durch die unkomplizierte Genehmigung eines Urlaubsvisums.
Friedensdekade
Jährlich zehntägiges Programm mit Gottesdiensten und Veranstaltungen, das ab 1980 in der DDR und der BRD in zahlreichen Kirchgemeinden organisiert wurde. Vor dem Hintergrund der weltweiten Aufrüstung wollten die evangelischen Kirchen in Ost- und Westdeutschland einen gemeinsamen „Bittgottesdienst für den gefährdeten Weltfrieden“ durchführen. Dem Bittgottesdienst sollte eine zehntägige Friedensdekade folgen, die am Bußtag mit einem Gottesdienst und einer Friedensminute abgeschlossen wurde. Das Thema der ersten Friedensdekade „Frieden schaffen ohne Waffen“ wurde als Emblem mit der „Schwerter-zu-Pflugscharen“-Abbildung auf einen Vliesstoff gedruckt und vor allem von Jugendlichen als Zeichen des Protestes auf der Kleidung getragen.
G
GDR
German Democratic Republic. Englisches Landeskürzel für die DDR.
Genosse
Jemand, mit dem man eine gemeinsame Erfahrung oder dieselben Ziele in einem bestimmten Bereich teilt. Die Mitglieder mancher Parteien, Gewerkschaften oder Organisationen reden sich als Genoss:innen an.
Golfkrieg
Gemeint ist der so genannte Zweite Golfkrieg 1990 – 1991, der mit der Eroberung und Annexion Kuwaits durch den Irak begann.
H
HFF
Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam-Babelsberg.
HU Berlin, Humboldt-Universität
Die Humboldt-Universität zu Berlin wurde 1809 von König Friedrich Wilhelm III gegründet. Sie wurde 1949 nach den Universalgelehrten Wilhelm und Alexander von Humboldt benannt. In der Zeit der deutschen Teilung war sie die größte Universität in der DDR.
Hartz IV
Umgangssprachlicher
für das so genannte Arbeitslosengeld II. Diese staatlichen Sozialleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts gab es bis Ende 2022. Seither gibt es das Bürgergeld.
Hohe Tatra
Gebirge in den Karpaten, das zum Teil zur Slowakei und zum Teil zu Polen gehört.
Honecker, Erich
Politiker der DDR, 1971 – 1989 höchster Amtsträger der SED und der DDR.
Hort
Betreuungsangebot für Schüler:in- nen im DDR-Schulsystem vor und nach dem Unterricht. Der Hort schaffte ein ganztägiges Betreuungsangebot für Kinder und war eingebunden in den ideologischen Erziehungsanspruch des Bildungswesens der DDR. Eine Betreuung der Kinder von 6 bis 7 Uhr durch Hort und Schule kam den wirtschaftlichen Bedürfnissen des Staates, aber auch dem Interesse von Eltern zugute, Vollzeit arbeiten gehen zu können. Individuelle oder nichtstaatlich organisierte Kinderbetreuung war dementsprechend eine Ausnahme in der DDR-Gesellschaft.
I
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte
Kurz: IGfM. Nichtregierungsorganisation in der Bundesrepublik mit Sitz in Frankfurt am Main, die sich u. a. für politisch verfolgte DDR-Bürger:innen einsetzte, insbesondere wenn sie aus der DDR ausgebürgert worden waren.
Interrail
Zugfahrkarte zu einem Pauschalpreis, mit dem über einen bestimmten Zeitraum unbegrenzt viele Züge bei bestimmten europäischen Eisenbahngesellschaften genutzt werden können.
Intershop
Einzelhandelskette in der DDR, in der Waren aus Westdeutschland verkauft wurden, die nicht mit DDR-Mark bezahlt werden konnten, sondern bspw. mit westdeutscher D-Mark.
J
Jugendweihe
1954 als staatliche Alternative zur kirchlichen Aufnahme in die Religionsgemeinschaft eingeführt. Die 14-Jährigen gelobten in einem öffentlichen, feierlichen Rahmen ihr Bekenntnis zum sozialistischen Staat. Jugendliche, die nicht teilnehmen wollten, wurden bspw. nicht zur Oberschule oder zum Studium zugelassen.
Junge Gemeinde
Bezeichnung für die Jugendarbeit in der Evangelischen Kirche, auch in der DDR. Meist treffen sich hier ab der Konfirmation regelmäßig junge Christ:innen, um gemeinsam über Fragen aus Religion, Politik und Kultur zu diskutieren. Über das Netz der Kirchen besteht ein re- gelmäßiger Kontakt zwischen verschiedenen Jungen Gemeinden, oft werden sie von Kreis- oder Landesjugendpfarrer:innen geleitet. Diese kirchliche Jugendarbeit war in der DDR die einzige freie Jugendbewegung und wurde besonders in den 1950er- und 1960er-Jahren vom Staat repressiv verfolgt und beschränkt. Aus den Kreisen der Jungen Gemeinden gingen viele oppositionelle Aktionen hervor.
K
KONSUM
Abkürzung für Konsumgenossen- schaft. Einzelhandelskette vor allem für Lebensmittel und „Waren des täglichen Bedarfs“.
KSZE
Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. 1973 – 1975 Konferenz zur politischen Annäherung zwischen Teilnehmerländern aus Europa sowie den USA, der Sowjetunion und Kanada im Kalten Krieg. 1975 abgeschlossen mit der Schlussakte von Helsinki, die u. a. die friedliche und gewaltlose Streitregulierung, die Achtung von Menschenrechten und Grundfreiheiten, die territoriale Integrität aller Teilnehmerstaaten, die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten der anderen Staaten und die Unverletzlichkeit bestehender Grenzen regelte. Auch die DDR nahm teil und unterschrieb die Schlussakte.
Kampfgruppen
Paramilitärische Gruppen in der DDR. Mitglieder waren meist SED-Mitglieder, d. h. Arbeiter und Angestellte von staatlichen und anderen Institutionen, die vorwiegend in ihrer Freizeit an leichten Waffen für den Kampf im Gelände und im Häuserkampf ausgebildet wurden. Zur Bewaffnung gehörten neben Pistolen auch Maschinengewehre, Panzer- und Flugabwehrgeschütze.
Klassenfeind
Der Begriff Klassenfeind leitet sich aus der Klassentheorie des Marxismus ab, wonach Klassen Gruppen von Menschen sind, die sich in ihren ökonomischen und politischen Zielen im Klassenkampf gegenüberstehen.
Kombinat
Zusammenschluss mehrerer staatlicher Industriebetriebe in der DDR zur gemeinsamen Produktion.
Kommunismus
Bezeichnung für eine Gesellschaftstheorie, die auf den Ideen sozialer Gleichheit und Freiheit aller Gesellschaftsmitglieder und auf der Basis von Gemeineigentum und kollektiver Problemlösung beruht. Die grundlegenden wirtschaftstheoretischen Lehren dazu stammen von den Philosophen Karl Marx und Friedlich Engels. Als Kommunismus wurde u. a. das Herrschaftssystem in der Sowjetunion und den Ostblockstaaten während des Kalten Krieges bezeichnet.
Konfirmation
Segnungsgottesdienst der Evangelischen Kirche für junge Christ:innen, mit dem sie sich zum christlichen Glauben bekennen, in der Regel im Alter von 14 Jahren.
Konziliarer Prozess
Zusammenarbeit christlicher Kirchen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Europa. 1988 und 1989 gab es dazu Ökumenische Versammlungen in Dresden und Magdeburg.
L
LDPD
Liberal-Demokratische Partei Deutschlands. 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet, ab 1948 Blockpartei in der DDR.
LPG
Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. Staatliche Organisation, die die Bäuer:innen in der DDR zusammenfasste.
Live Aid
ohltätigkeitskonzert, im Juli 1985. Es wurde maßgeblich von den Musikern Bob Geldof und Midge Ure organisiert, die mit dem Konzert in großem Maß Spenden für Länder in Afrika sammeln und die Aufmerksamkeit der Welt im Besonderen auf die akute Hungersnot in Äthiopien richten wollten.
M
Mark
Gemeint:DDR-Mark.Zahlungsmittel in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1948 und ab 1949 in der DDR bis zur Währungsunion am 1. Juli 1990. Eine DDR-Mark waren 100 DDR-Pfennig.
Massenorganisationen
Organisationen in der DDR, die die Interessen der Bürger:innen, insbesondere die Nicht-SED-Mitglieder, zu verschiedenen Themen wie Jugend (Freie Deutsche Jugend-Organisation, FDJ) oder von Arbeiter:innen und Angestellten (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, FDGB) bündeln sollten. Eine Mitgliedschaft war zwar freiwillig, in der Regel aber Voraussetzung für die soziale oder berufliche Entwicklung. Die Massenorganisa- tionen waren zentralistisch und hierarchisch organisiert. Sie dienten nicht der Interessenvertretung gegenüber dem SED-Staat, sondern im Gegenteil der politischen Lenkung und Kontrolle der DDR-Bevölkerung sowie ihrer Mobilisierung für die Ziele der SED-Führung.
Matchbox-Autos
Name für kleine Spielzeugautos der Marke Mattel.
Matrioschka
Auch: Matroschka. Aus Holz gefertigte und bunt bemalte, kegelförmige Puppen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und die Figuren lassen sich in der Körpermitte wie eine Schachtel öffnen, wodurch man sie ineinanderstecken kann.
MfS
Ministerium für Staatssicherheit. Umgangssprachlich auch Stasi genannt, war das MfS die politische Geheimpolizei in der DDR. Sie war für strafrechtliche Untersuchungen gegen echte und vermeintliche politische Gegner der SED-Führung verantwortlich. Dafür verfügte die Stasi über 17 eigene Untersuchungsgefängnisse, in denen die „Beweise“ für das vorgeworfene Vergehen vor allem mit psychologisch repressiven Haftbedingungen und Vernehmungsmethoden erwirkt wurden. Das MfS war das wichtigste Repressionsorgan derSED und war den Weisungen des Parteivorsitzenden unterstellt: zunächst Walter Ulbricht und ab 1971 Erich Honecker. Erich Mielke leitet das MfS von 1957 bis 1989.
Moabit
Gemeint ist die Untersuchungshaftanstalt Berlin-Moabit, in der während der NS-Zeit viele politische Häftlinge eingesperrt waren.
Molotowcocktail
Brandwurfsatz, der bspw. bei Straßenschlachten oder Brandanschlägen verwendet wird.
Monchichi
Affenähnliches Kuscheltier aus Japan. Das Spielzeug war auch bei Kindern in der DDR beliebt, aber dort nicht käuflich. Man bekam es z. B. als Geschenk von Westverwandten.
N
NSW
Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet. In der DDR die Bezeichnung für Staaten, die wirtschaftlich nicht sozialistisch, sondern in der Regel kapitalistisch organisiert waren.
Nationale Front
Zusammenschluss von Verbänden, Parteien und Massenorganisationen der DDR, unter der Führung der SED, die die wichtigsten Positionen besetzte.
Nationale Volksarmee
Kurz: NVA. Armee der DDR.
Neues Forum
Bürgerbewegung, die sich im Herbst 1989 in der DDR gründete und u. a. die Verwirklichung der Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit sowie die Demokratisierung der DDR forderte.
O
OTB
Abkürzung für: Obertrikotagenbetrieb. Trikotage ist ein alter Begriff für maschinengestrickte und dadurch besonders elastische Kleidungsstücke wie Hemden, Blusen, Kleider etc.
Opposition in der DDR
Opposition bezeichnet allgemein einen Gegensatz, Widerspruch oder eine Gegnerschaft. Nach dem Weltbild der SED-Führung habe es in der DDR keine objektive politische und soziale Grundlage für eine Opposition gegeben, denn unter den Bedingungen des sozia- listischen Gesellschaftssystems seien die Interessen von Staat, Gesellschaft und Individuum miteinander in Einklang gebracht worden. Kritik, Widerspruch, Feindschaft wurden deshalb als Spionage, Sabotage oder staatsfeindliches Handeln kriminalisiert.
Ostblock
Politisches Schlagwort für die Staaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1991 zum sowjetischen Machtbereich gehörten.
P
POS
Polytechnische Oberschule. Die allgemeinbildende Schulform in der DDR bis zur 10. Klasse.
Partei
Gemeint ist hier die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Alleinherrschende Partei in der DDR, die ihren Alleinvertretungsanspruch 1968 in §1 der DDR-Verfassung festschrieb.
Parteikollektiv
Gruppierung oder Zusammenschluss von Parteimitgliedern zu einem bestimmten Thema oder an einem bestimmten Ort.
Pionier
Mitglied in der Pionierorganisation Ernst Thälmann. Staatliche Massenorganisation in der DDR für Kinder ab der 1. bis zur 7. Klasse zur Erziehung im Sinne der SED-Politik.
Planwirtschaft
Staatlich zentrale Regelung und Lenkung aller Aktivitäten der größtenteils verstaatlichten DDR-Wirtschaft.
Plattenbau
Aus vorwiegend Betonfertigteilen zusammengesetzte Gebäude. Plattenbausiedlungen waren ab den 1970er-Jahren in der DDR stark verbreitet – ganze Stadtteile entstanden in dieser Bauweise. Die Plattenbauwohnungen waren bei der Bevölkerung begehrt, weil sie mit standardisiertem Komfort wie fließend warmem und kaltem Wasser, Zentralheizung, Toilette und Badewanne in der Wohnung ausgestattet waren. In den bis dahin bewohnten Altbauten fehlte eine solche Ausstattung häufig und die Substanz war aufgrund fehlender Instandsetzung und Sanierung nach dem II. Weltkrieg oftmals stark verfallen.
Politbüro
Führungsgremium und Herrschaftszentrum der SED und der DDR.
Prager Frühling
Bezeichnet den Versuch der kommunistischen Führung in der Tschechoslowakei im Sommer 1968 zu Reformen, die auf eine demokratische, liberale Gesellschaft hinzielten. Nach weni- gen Monaten durch Besetzung der Tschechoslowakei durch sowjetische Truppen sowie weiterer Armeen des Ostblocks militärisch beendet.
Pumuckl
Koboldfigur aus einer Kinderbuchreihe. Später folgten auch Hörspiele und eine Fernsehserie dazu.
Q
R
RFT
Rundfunk- und Fernmeldetechnik. Logo oder Warenzeichen für Rundfunk- und Fernsehprodukte aus der DDR.
Rechts-Links-Schema
Grobe Gegenüberstellung linker und rechter politischer Positionen.
Republikflüchtlinge
Im offiziellen Sprachgebrauch in der DDR die Bezeichnung DDR-Bürger:innen, die die DDR nach §213 des Strafgesetzbuch ohne staatliche Genehmigung „illegal verlassen“ wollten. Geahndet mit Freiheitsentzug von bis zu 8 Jahren.
Rias 2
Rundfunk im amerikanischen Sektor, bis 1992 Radiosender aus Westberlin.
Robotron
Als Volkseigener Betrieb und Kombinat größter Produzent von Computer- und Informationstechnik in der DDR.
Roter Platz
Berühmter großer Platz im Moskauer Stadtzentrum, direkt vor dem Kreml. In Geschichte und Gegenwart oft Austragungsort für Militärparaden.
Runde Tische
Hier: Politische Gesprächs- und Beteiligungsrunden zwischen SED
und DDR-Opposition ab Dezember 1989 auf der Ebene der Kommunen, Bezirke und des Staates.
S
SDP
Sozialdemokratische Partei der DDR. Gegründet im Herbst 1989, knapp ein Jahr später Zusammenschluss mit der westdeutschen SPD.
SED
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands. Von 1946 – 1990 dominierende und einzig regie- rende Partei in der SBZ/DDR.
Schabowski, Günter
SED-Funktionär, Mitglied im Politbüro des Zentralkomitees (ZK) der SED und DDR-Journalist. Er wurde weltbekannt auf einer internationalen Pressekonferenz am 9. November 1989, die auch im Fernsehen übertragen wurde. Er verkündete, dass die neue Ausreiseregelung für Privatreisen von DDR-Bürger:innen ab “sofort, unverzüglich” gelte. Eigentlich sollte diese erst am folgenden Tag in Kraft treten. Doch das war Schabowski entgangen. Noch am Abend wurde der Druck der Menschen an den Grenzübergängen nach Westberlin so groß, dass dort die Grenzen geöffnet wurden. Nach der Wiedervereinigung übernahm Schabowski moralisch Verantwortung für Erschießungen an der deutsch-deutschen Grenze und war dafür in Haft. In mehreren Publikationen und Vorträgen bereute er nach 1990 seine Rolle im SED-Regime.
Schwerter-zu-Pflugscharen-Aufnäher
Symbol der unabhängigen Friedensbewegung und Opposition in der DDR. 1980 vom Landesjugendpfarrer der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, Harald Bretschneider, entwickelt. Indem er das Symbol auf Stoff drucken ließ, was in der DDR als
Textiloberflächenveredelung galt, umging er die staatliche Druck- genehmigungspflicht.
Spartakiade
Sportliche Großveranstaltung mit Wettkämpfen in verschiedenen Disziplinen.
Spätaussiedler
Im amtlichen Sprachgebrauch werden Menschen so bezeichnet.
Staatsbürgerkunde
Schulpflichtfach in der DDR über die ideologischen Grundlagen des Sozialismus. Dabei wurden aber grundsätzliche Diskussionen über seine Prinzipien und seine Politik nicht zugelassen.
Staatsräson
Prinzip, dass die Interessen des Staates über alle anderen (partikularen und individuellen) Interessen stellt.
Stasi
Umgangssprachlich für Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Geheimdienst und politische Geheimpolizei, die direkt gegen tatsächliche und vermutete politische Gegner der SED-Führung vorging.
Stasi-Akte
Oft auch nur „Akte“ oder Stasi-Unterlagen. Überlieferung von allem, was das Ministerium für Staatssicherheit der DDR in Ton, Video und Schrift durch seine geheimdienstliche und geheimpolizeiliche Tätigkeit gesammelt hat. Weil die DDR-Bürger:innen im Fokus des MfS standen, setzten sich Bürgerrechtler:innen noch mitten im Machtverfall der SED im Herbst 1989 dafür ein, sie zu sichern, zu archivieren und öffentlich zugänglich zu machen. Von 1990 bis 2021 war dafür die Behörde der:des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR (BStU) zuständig. Seither liegen die Akten im Bundesarchiv.
sozialistisch, Sozialismus
Eine politische Weltanschauung, die darauf abzielt, eine solidarische Gesellschaft zu schaffen, in der die Grundwerte Freiheit und Gleichheit verwirklicht sind.
T
Tagesschau
Tägliche Nachrichtensendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks der BRD. Hauptsendezeit 20 Uhr.
Test
ist ein test
Thälmann, Ernst
Deutscher Politiker in der Weimarer Republik, bis 1933. Thälmann war seit 1925 der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Er wurde im März 1933 kurz nach dem Verbot der KPD durch die Nationalsozialisten verhaftet. Nach elf Jahren im Strafgefängnis Bautzen wurde er 1944 im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. In der DDR wurde er als kommunistischer Widerstandskämpfer verehrt, dabei aber aus politischen Gründen zum Mythos idealisiert.
Trabant
Personenkraftwagen (PKW) aus DDR-Produktion.
Transformation
Hier: Der grundlegende Wandel der politischen, wirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen und verwaltungstechnischen Strukturen in der DDR nach dem Mauerfall 1989 bzw. in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung im Oktober 1990 entsprechend dem marktwirtschaftlichen, liberalen Rechtsstaat der Bundesrepublik Deutschland.
Transitstrecke
Festgelegte Autobahnstrecken für den Waren- und Personenverkehr zwischen der Bundesrepublik und Westberlin über die innerdeutsche Grenze durch die DDR.
Treuhand
Am Ende der DDR gegründete Behörde (1990 – 1994), die die staatlichen Betriebe der DDR privatisieren, verkaufen oder im schlimmsten Fall stilllegen sollte.
U
V
VEB
Volkseigener Betrieb. Bezeichnung für staatliche oder verstaatlichte Betriebe in der DDR.
Vertragsarbeiter
Bezeichnung für ausländische Arbeitskräfte, die ab den 1960er-Jahren in der DDR zeitlich befristet und ohne Integrationsabsicht als Gastarbeiter:innen angeworben wurden.
Veterinärkunde
Auch: Veterinärmedizin, Tiermedizin oder Tierheilkunde. Beschäftigt sich mit den Krankheiten und Verletzungen von Tieren, mit dem Tierschutz und begleitender Forschung, aber auch mit Lebensmitteln tierischer Herkunft und dazugehörenden Themen.
Vietnamkrieg
Krieg der USA gegen das kommunistische Regime in Nordvietnam, 1964 – 1975.
Volkskammer
Bezeichnung für das Parlament der DDR, dem formal obersten Gesetzgebungsorgan. Faktisch hatte die Volkskammer bis auf in ihrer letzten Zusammensetzung ab März 1990 aber keinen politischen Einfluss.
W
Wende
Begriff für die Zeit der Friedlichen Revolution in der DDR im Herbst und Winter 1989. Ursprünglich wurde der Begriff vom letzten SED-Vorsitzenden Egon Krenz im Oktober 1989 benutzt, um grundlegende Veränderungen in der verknöcherten Partei und ihrer Regierungspolitik anzukündigen. Der Begriff ging danach in den allgemeinen Sprachgebrauch ein – meint in der Regel aber den grundlegenden Systemwechsel, der spätestens mit dem Mauerfall begann.
Westfernsehen
Umgangssprachliche Bezeichnung für die Fernsehprogramme aus der Bundesrepublik, die auch in der DDR zu empfangen waren.
Westpaket
Umgangssprachlicher Begriff für private Paketsendungen aus der Bundesrepublik an Familie oder Freund:innen in der DDR.
Westverwandtschaft
Umgangssprachliche Bezeichnung für Verwandte von DDR-Bürger:innen aus Westdeutschland.
Wismut AG
Bergbauunternehmen in der DDR, das auf dem Gebiet des heutigen Sachsen und Thüringen vor allem Uran als Rohstoff für die sowjetische Atomindustrie abbauen ließ.
Währungsunion
Staatsvertrag zur Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der DDR und der BRD, der am 1. Juli 1990 in Kraft trat. Damit wurden große Teile der Wirtschafts- und Rechtsordnung der Bundesrepublik auch in der DDR gütlig.
X
Y
Yad Vashem
Die nationale Shoah-Gedenkstätte Israels in Jerusalem.
Z
Zentralkomitee
Hier: Zentralkomitee (ZK) der SED. Oberstes Gremium der SED. Die ZK-Mitglieder wurden auf Parteitagen der SED gewählt. Sie waren den Minister:innen in der DDR-Regierung gegenüber weisungsbefugt. Damit kontrollierte das ZK die Partei und die Regierung.
Zivildienst
Form des Wehrdienstersatzes bis 2011, meist im sozialen Bereich wie Krankenhäusern und Alten- oder anderen Betreuungsheimen. Ersetzt durch den Bundesfreiwilligendienst.