Seminareinstieg: Stimmungsbilder

Seminareinstieg

Stimmungsbilder

 

Dauer: 30 min
Technische Voraussetzungen: keine, Internetzugang bei digitaler Nutzung des Postkartensets
Arbeitsmaterialien: Postkartenset aus der Postkartenbox (kostenfrei bestellen unter: zeitenwende@perspektivehochdrei.de) bzw. als Download
Einführungstexte: Begleitheft aus der Postkartenbox bzw. als Download

 

Kurzbeschreibung

Thema

Im Seminareinstieg „Stimmungsbilder“ reflektieren die Teilnehmer:innen anhand einer Auswahl stimmungsvoller Fotomotive auf den vorliegenden Postkarten ihr eigenes Stimmungsbild. Anschließend erhalten sie Hintergrundinformationen zum Entstehungszusammenhang der Fotomotive und vergleichen, wie sich mit dem neu erworbenen Wissen die Wahrnehmung der Motive verändert.

Didaktische Hinweise

Dieser Seminareinstieg eignet sich als allgemeines Warm-up für einen Seminartag oder als thematischer Einstieg. Die Methode kann teilweise oder vollumfänglich durchgeführt werden. Sie kann mit allen Seminareinheiten aus dem Bildungsangebot „Ich sehe was, das du nicht siehst“ kombiniert werden.

Lernziele

Die Teilnehmer:innen

  • üben sich darin, die eigene Stimmung in ihrer Lerngruppe zu kommunizieren.
  • lernen individuelle Erinnerungen an das Erwachsenwerden in der späten DDR und in den ersten Jahren der vereinten Bundesrepublik kennen.
  • erkennen, dass sich die Wahrnehmung eines Fotomotivs durch Hintergrundinformationen verändert.

Ablaufvorschlag

Vorbereitung
 

Der:Die Referent:in breitet die gesamte Auswahl der Postkarten gut sichtbar vor den Teilnehmer:innen aus – mit den Bildmotiven nach oben.

Arbeitsphase 1
 

  1. Jede:r Teilnehmer:in entscheidet sich für eine Postkarte, die seiner:ihrer aktuellen Stimmung am ehesten entspricht. Dabei
  • bleiben die Postkarten zunächst mit den Bildmotiven nach oben liegen,
  • können sich mehrere Teilnehmer:innen für das gleiche Motiv entscheiden.
  1. Die Teilnehmer:innen teilen der gesamten Lerngruppe assoziativ mit, welche Stimmung ihnen ihr jeweiliges Fotomotiv vermittelt. Sie setzen dabei ihre eigene Stimmung in Bezug zum Fotomotiv. Je nach Größe der Lerngruppe kann der Austausch auch in Zweier- oder Dreierkonstellationen organisiert werden.
  2. Die Teilnehmer:innen stellen Vermutungen an, welche historische Zeit oder Situation auf der Postkarte zu sehen sein könnte.
  3. Der:Die Referent:in erläutert den allgemeinen Entstehungskontext der Fotografien:
  • Die Bildmotive entstanden als private Alltagsfotografien im Zeitraum zwischen 1979 und 2000.
  • Die Motive zeigen Momente aus Kindheit und Jugend vor dem, mitten in und nach dem politischen Umbruch der DDR bzw. Ostdeutschlands 1989/90 von Menschen der sogenannten Dritten Generation Ostdeutschland.
Arbeitsphase 2
 

  1. Die Teilnehmer:innen lesen die Informationen auf der Rückseite ihrer Postkarte. Diejenigen, die die gleiche Postkarte gewählt haben, finden sich zusammen.
  2. Die Teilnehmer:innen tauschen sich gemeinsam oder in Kleingruppen aus über:
  • die Unterschiede zwischen „Gesehenem” und „Gewusstem“,
  • inwiefern sich ihre Wahrnehmung des Motivs durch die Kontextinformationen ggf. verändert hat.
  1. Der:Die Referent:in erläutert den Teilnehmer:innen abschließend:
  • „Nur“ sehen, ohne zu deuten, gibt es nicht.
  • Was wir sehen, hat mit unseren Erfahrungen und unserem Wissen zu tun. Es spiegelt daher unseren Referenzrahmen wider. Wir können nur sehen, was wir schon kennen.
  • Deshalb sehen verschiedene Menschen auch nicht genau dasselbe, wenn sie sich ein Motiv anschauen.
  • Was außerhalb unseres Wissens oder unserer Erfahrungen liegt, kann unser Bewußtsein also nicht „richtig“ deuten.