Abschluss: Erarbeitung einer Präsentation

Icon Lernmodul 5

 

 

Dauer: Basis: 135 Min.; Vertiefung: zusätzlich 45 Min.
Arbeitsgruppen, Plenum
3 Arbeitsmaterialien
Technische Voraussetzungen: ggf. Internetzugang, Beamer oder Whiteboard

 

Kurzbeschreibung

Thema des Lernmoduls:

Das Lernmodul 5 ist auf die Erarbeitung einer Präsentation ausgerichtet, in der die Schüler*innen ihre Lernergebnisse und Erfahrungen, die sie mit der Durchführung und Nachbereitung eines Zeitzeugeninterviews gesammelt haben, auswerten und reflektieren.

Didaktische Hinweise:

Wenn die Schüler*innen zum Abschluss die Ergebnisse ihrer Recherche, Befragung und Auswertung präsentieren, stellt das eine gebührende Würdigung ihrer Arbeit dar. Dafür sollte ihnen ein Gestaltungsspielraum gewährt werden, die Darstellungsform entsprechend ihrer Ideen und Kreativität zu entfalten. Zugleich wird ein Rahmen geschaffen, der es den Lernenden ermöglicht, ihre neugewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen innerhalb der Projektarbeit zu reflektieren und zu erweitern, wobei sie diese schwerpunktorientiert für die Präsentation aufbereiten. Dabei wird nicht zuletzt die Kompetenz “Methoden anwenden” geschult.

Die Präsentation bietet zudem die Gelegenheit, dass Andere, bspw. Mitschüler*innen, Eltern oder die breite Öffentlichkeit, die Ergebnisse der Projektarbeit wahrnehmen und wertschätzen können.

Es eignen sich mehrere Präsentationsformen – abhängig von der zur Verfügung stehenden Arbeitszeit, den methodischen Kenntnissen von Präsentationstechniken der Schüler*innen sowie den Kapazitäten an Material und finanziellen Mitteln. Die unter “Ablaufvorschlag” aufgeführten Umsetzungsvorschläge sind daher nur eine Auswahl der Möglichkeiten.

Tipp: Die hier vorgeschlagene Präsentationserarbeitung braucht mind. 135 Min. Daher wird für die Unterrichtspraxis empfohlen, den Schüler*innen diese Arbeitszeit in einer Phase zur Verfügung zu stellen, in der sie sowohl im Unterricht als auch außerhalb der Schulzeit daran arbeiten können.

Lernziele:

  • Die Schüler*innen wissen, welche unterschiedlichen Präsentationsmöglichkeiten es gibt und kennen die organisatorischen und methodischen Bedingungen dieser Varianten.
  • Die Schüler*innen lernen, die Erfahrungen mit ihrem Zeitzeugeninterview und dessen Auswertungsergebnissen zu reflektieren und zu präsentieren. Sie lernen, die gewählten inhaltlichen Präsentationsschwerpunkte gestalterisch umzusetzen.
  • Die Schüler*innen lernen, die von ihnen erarbeiteten Präsentationen adressatengerecht vorzustellen. Sie wissen, wie die Präsentationsveranstaltung abläuft.
  • Die Schüler*innen lernen, den erzielten Lernzuwachs hinsichtlich des Umgangs mit Geschichte, Geschichtsdarstellungen und -perspektiven anhand ihrer gesammelten Erlebnisse und Erfahrungen hinsichtlich des Projektthemas zu reflektieren.

Ablaufvorschlag

Arbeitsphase 1
 

Lernziel:

Die Schüler*innen wissen, welche unterschiedlichen Präsentationsmöglichkeiten es gibt und kennen die organisatorischen und methodischen Bedingungen dieser Varianten.

Inhalt:

In dieser Arbeitsphase erfahren die Schüler*innen von der Lehrkraft, zwischen welchen Varianten sie sich bei der Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse entscheiden können. Dabei erfahren sie auch, welche Zeit- und Materialkapazitäten ihnen zur Verfügung stehen.

Umsetzung:

Vorbereitung: Die Lehrkraft entscheidet sich dafür, dass nicht alle Arbeitsgruppen die gleiche Präsentationsform (linear) erarbeiten, sondern dass sich anhand einer von der Lehrkraft bereitgestellten Auswahl jede Arbeitsgruppe eine eigene Präsentationsform (flexibel) wählt. Die Lehrkraft hat zudem verschiedene Kreativmaterialien zusammengetragen, die zur Umsetzung der verschiedenen Präsentationsformen nötig sind.

  • Die Lehrkraft ruft durch eine Zusammenfassung den inhaltlichen (“Jung sein und Erwachsenwerden in zwei politischen Systemen”) und methodischen Rahmen (“Zeitzeugenarbeit mit Angehörigen der Dritten Generation Ostdeutschland“) bei den Schüler*innen in Erinnerung.
  • Die Lehrkraft stellt geeignete Präsentationsvarianten und mögliche inhaltliche Schwerpunkte der Präsentation vor, z.B.:
    • Plakat: Schwerpunkte: (tabell.) Lebenslauf des/der Zeitzeug*in, Kernaussagen der Zeitzeugeninhalte, Reflexion der Botschaften des/der Zeitzeug*in, Einordnung in den historischen Kontext
    • Fiktiver Tagebucheintrag: Schwerpunkte: „Reflektion der Interviewerfahrung“ a) aus der Schülerperspektive oder b) fiktiv aus der angenommenen Perspektive des/der Zeitzeug*in
    • Beitrag für die Schulhomepage: Schwerpunkte: Reflexion der Interviewerfahrung, biografischer Rahmen des/der Zeitzeug*in & Einordnung in den historischen Kontext, Kernaussagen der
      Zeitzeugenerzählung, Reflexion des Erinnerungsprozesses des/der Zeitzeug*in
    • Journalistischer Text, bspw. Portrait des/der Zeitzeug*in bzw. der Wendekindergeneration für die Schüler- oder Lokalzeitung (Anknüpfungsmöglichkeit für den Deutschunterricht); mgl. Schwerpunkte: biografischer Rahmen des/der Zeitzeug*in & Einordnung in den historischen Kontext, Kernaussagen, Reflexion der Botschaften und des Erinnerungsprozesses des/der Zeitzeugin
    • Erfahrungsbericht über Oral-History-Praxis im Schulunterricht: Schwerpunkte: Reflexion der Interviewerfahrungen, biografischer Rahmen des/der Zeitzeug*in & Einordnung in den historischen Kontext, Kernaussagen, Reflexion des Erinnerungsprozesses
    • Rollenspiel
    • Kontrastierende Gegenüberstellung von Prägungen der Sozialisation durch das jeweilige politische System, bspw. auch als Pro-Kontra-Debatte (Anknüpfungsmöglichkeit für den Politikunterricht); mgl. Schwerpunkte: Einordnung in historischen Kontext, Kernaussagen, Reflexion der Botschaften
    • Das Leben ist ein Fluss: Lebensdaten, Ereignisse, Personen, Erlebnisse und Erfahrungen des/der Zeitzeug*in werden auf die Elemente eines Flusslaufes übertragen und dargestellt; mgl. Schwerpunkte: biografischer Rahmen des/der Zeitzeug*in & Einordnung in den historischen Kontext, Kernaussagen, Reflexion der Botschaften

Tipp: Weitere Anregungen, Ideen und Anleitungen finden Sie im “Hintergrundmaterial” dieses Lernmoduls.

Tipp: Bei der Auswahl der Schwerpunkte der Präsentation kann die Lehrkraft – je nach Präsentationsform – 2-3 Schwerpunkte festlegen. Als Ergänzung der oben genannten Zuordnungen nachfolgend ein Überblick über die möglichen Schwerpunkte:

  • Reflektion der Interviewerfahrung (Schwierigkeitsstufe: leicht-mittel)
  • Biografischer Rahmen des/der Zeitzeug*in (Schwierigkeitsstufe: leicht)
  • Kernaussagen/ -inhalte der Zeitzeugenerzählung (Schwierigkeitsstufe: mittel)
  • Einordnung der biografischen Erfahrungen in den historischen
    Kontext (Schwierigkeitsstufe: mittel)
  • Reflektion der Botschaften des/der Zeitzeug*in (Schwierigkeitsstufe: schwer)
  • Reflektion des Erinnerungsprozesses des/der Zeitzeug*in (Schwierigkeitsstufe: schwer)
Arbeitsphase 2
 

Lernziel:

Die Schüler*innen lernen, die Erfahrungen mit ihrem Zeitzeugeninterview und dessen Auswertungsergebnissen zu reflektieren und zu präsentieren. Sie lernen, die gewählten inhaltlichen Präsentationsschwerpunkte gestalterisch umzusetzen.

Inhalt:

In dieser Arbeitsphase gestalten die Schüler*innen arbeitsteilig und unter Verwendung der Ergebnisse des bisherigen Arbeitsprozesses eine Präsentation. In der verarbeiten sie sowohl das erworbene Wissen zur Zeitzeugen- bzw. Oral-History-Arbeit allgemein, als auch die speziellen Erfahrungen mit dem von ihnen durchgeführten Interview mit einem/einer Zeitzeug*in der Dritten Generation Ostdeutschland.

Umsetzung:

  • Die Schüler*innen entscheiden sich in ihren Arbeitsgruppen für eine geeignete Präsentationsform und den Schwerpunkt.
  • Die Lehrkraft hält durch Nachfrage fest, welche Gruppe welche Präsentationsform mit entsprechendem Schwerpunkt wählt.
  • Die Schüler*innen erarbeiten in Arbeitsgruppen ihre Präsentationen und nutzen dafür als inhaltliche Grundlagen:
    • Hinweise zur Präsentationsmethode
    • Hinweise zur Zeitzeugen- und Oral-History-Arbeit
    • die Kurzbiografie des/der Zeitzeug*in
    • die Analyseergebnisse des Zeitzeugengesprächs
    • die eigene Hypothese
Arbeitsphase 3
 

Lernziel:

Die Schüler*innen lernen, die von ihnen erarbeiteten Präsentationen adressatengerecht vorzustellen. Sie wissen, wie die Präsentationsveranstaltung abläuft.

Inhalt:

In dieser Arbeitsphase vereinbaren Lehrkraft und Schüler*innen konkrete organisatorische Abläufe für die Präsentationsveranstaltung. Sie berücksichtigen dabei die räumlichen und zeitlichen Bedingungen sowie die vermuteten Bedürfnisse des adressierten Publikums. Abschließend proben sie die Präsentation, um alle Abläufe einzuüben und Verbesserungen an den Planungen vorzunehmen.

Umsetzung:

  • Die Lehrkraft vereinbart mit den Schüler*innen die konkreten Bedingungen der Präsentationsveranstaltung und die Verantwortlichkeiten für deren Vorbereitung, bspw.:
    • den Termin und die Uhrzeit,
    • den Raum,
    • die Bestuhlung,
    • die Vorbereitung der benötigten (technischen) Hilfsmittel,
    • das einzuladende Publikum (den/die Zeitzeug*in nicht vergessen),
    • die Verantwortlichkeiten für die Gesamtmoderation,
    • die Reihenfolge der Präsentation der einzelnen Arbeitsgruppen,
    • die Dokumentation der Präsentationsveranstaltung für eine spätere öffentlichkeitswirksame Darstellung der Veranstaltung (Foto- oder Filmdokumente für die regionale Presse, die Schulwebseite oder für Social Media Kanäle).
  • Die Schüler*innen proben die geplanten Abläufe und Redebeiträge der Präsentationsveranstaltung, um sie einzuüben und Verbesserungen an den Planungen vorzunehmen.

Tipp: Die Lehrkraft kann fotografische oder filmische Dokumentationen der Präsentationsveranstaltung gerne an das Zeitenwende-Redaktionsteam übermitteln, um sich so bei einer nachträglichen Öffentlichkeitsarbeit unterstützen zu lassen.

 

Vertiefung (ca. 25 Min.)

Lernziel:

Die Schüler*innen lernen, den erzielten Lernzuwachs hinsichtlich des Umgangs mit Geschichte, Geschichtsdarstellungen und -perspektiven anhand ihrer gesammelten Erlebnisse und Erfahrungen hinsichtlich des Projektthemas zu reflektieren.

Inhalt:

In dieser Arbeitsphase tauschen sich Lehrkraft und Schüler*innen darüber aus, was sie im Projekt über den Umgang mit Geschichte, Geschichtsdarstellungen und -perspektiven gelernt haben. Sowohl die Schüler*innen als auch die Lehrkraft artikulieren, welche Schlüsse sie aus der Auseinandersetzung für sich ziehen.

Umsetzung:

  • Die Lehrkraft bittet die Schüler*innen, ein Feedback zu den folgenden Fragestellungen zu geben:
    • Was habe ich im Projekt über den Umgang mit Geschichte bzw. mit Geschichtsdarstellungen und -perspektiven gelernt?
    • Was bedeuten diese Erkenntnisse für spätere Lernprozesse? Welche Erfahrungen und Erkenntnisse möchte ich zukünftig vertiefen?
    • Welche Aspekte haben mir besonders viel Wissenszuwachs gebracht, welche weniger?
    • Welche organisatorischen Abläufe waren gut, welche weniger gut?
  • Die Lehrkraft teilt den Schüler*innen ihren Eindruck vom Erfolg und ggf. den Schwierigkeiten des Arbeitsprozesses und seinen Ergebnissen mit.
  • Die Schüler*innen kommen in der Reflektion ihrer Re- & De-Konstruktionserfahrung zu der Erkenntnis, dass jede Geschichte/ jede Erzählung über die Vergangenheit geprägt ist von der Fragestellung, den Erfahrungen und den daraus gezogenen Schlüssen des Erzählenden und zudem mit einer Botschaft an den Leser/ Zuhörer versehen ist.

Arbeitsmaterial

Diese Arbeitsmaterialien werden zur Umsetzung des Lernmoduls benötigt:

Hintergrundmaterial

Die folgenden Hintergrundmaterialien empfehlen wir Lehrkräften und Schüler*innen, die ein tiefergehendes Verständnis der Thematik dieses Lernmoduls erlangen wollen: